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Barrieren im Alltag

Was bedeutet „Vielfalt“ für mich?
Wo und wie erlebe ich Vielfalt mit meiner Verbalen Entwicklungs-Dyspraxie?
Ich erkläre es euch, weil das ist nicht so einfach.

Vielfalt bedeutet für mich, unter Menschen sein. Damit meine ich essen gehen, einkaufen, ins Kino oder irgendwohin gehen. Bei Menschen mit einer Sprachentwicklungs-Störung ist es jedoch ganz anders, denn es gibt viele Orte in der Öffentlichkeit, wo man noch nie von einer Verbalen Entwicklungs-Dyspraxie gehört hat.


Meine Barrieren, denen ich immer noch täglich gegenüberstehe, sind:

  • Öffentlicher Verkehr
  • Beratungsbüro
  • Schule/Ausbildung (Kampf, um Hilfe zu bekommen)
  • Uni/Hochschule
  • Behörden
  • Ärzte/Krankenhaus (viele wissen nicht was VED ist)
  • Geschäfte (kein Verständnis)
  • Ausgehen


Dies sind Dinge, mit denen du normalerweise keine Probleme haben würdest. Aber Menschen mit einer Sprachentwicklungs-Störung haben Probleme damit.

Denk zum Beispiel daran, einen Anruf zu tätigen. Du denkst nicht darüber nach und denkst einfach und schnell. Aber stell dir vor, jemand mit einer Sprachentwicklungs-Störung ruft an und die Person am anderen Ende der Leitung hat noch nie von einer Sprachentwicklungs-Störung gehört. Wie gehst du dann damit um?

Persönlich mag ich es nicht, zu telefonieren und tue es daher lieber auch nicht. Wenn jemand mich anrufen möchte, dann sage ich immer: Schick mir lieber eine E-Mail!
Oder ich frage, ob es auch online geht, wegen meiner Verbalen Entwicklungs-Dyspraxie.

Persönlich fände es nicht gut, wenn diese Person mich nicht verstehen würde, deshalb probiere ich es immer, anders zu regeln. Es würde mich herunterziehen und mich erkennen lassen, dass ich anders bin und das will ich nicht, deshalb rufe ich lieber nicht an.

Dies und mehr sind immer noch die Barrieren, die ich jeden Tag mit einer Sprachentwicklungs-Störung habe, an die niemand denkt!


Text und Fotos: Jessica Huttinga

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