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Ein Ausweis anderer Art

Redakteurin Denise Luttenberger hat einen Ausweis der anderen Art, den sie immer dabei haben muss. Denn sie kann schon mal einen Alarm auslösen, wenn sie unterwegs ist.


Mein Name ist Denise Luttenberger und bin 27 Jahre jung. Ich hatte mit 19 Jahren einen Schlaganfall plus Gehirnblutung, mit 20 dann noch eine Gehirnblutung. Die Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus sagten, ich gehöre sofort operiert. Aber jemanden zu finden sei schwierig. Ich war zwei Monate zu Hause und hatte schon die Hoffnung aufgegeben, jemanden zu finden, der mich operiert. Alle sagten, es sei zu gefährlich.

Aber eines Tages kam ein Anruf: Sie hätten jemanden gefunden, der es machen würde. Wenn ich möchte, könnte ich morgen schon kommen. Ich lief ins Zimmer und machte einen Freudentanz.

Ich wurde, wie verabredet, am zweiten Tag operiert. Ich war sehr nervös, da ich wusste, dass ich nur eine 40-prozentige Überlebenschance hatte. Aber ich dachte, diese Operation kann mir ein neues Leben schenken.


Ein neuer Ausweis

Als ich wieder aus der Narkose aufwachte, fing ich an zu weinen. Nein ich weinte nicht nur, weil ich Schmerzen hatte. Es waren Freudentränen! Aber ich war auch traurig, weil ich nicht mehr gehen konnte. Nach einer Woche im Krankenhaus und neun Wochen Reha durfte ich wieder nach Hause und konnte wieder gehen.

Aber mein Glück hielt nicht lange an. Mit 22 hatte ich noch eine Gehirnblutung. Das hieß, ich musste nochmals operiert werden und saß wieder im Rollstuhl. Ich kämpfe heute noch dafür, dass ich aus dem Rollstuhl rauskomme.

Aber ich muss jetzt einen Ausweis mitführen, als Hinweis, dass ich eine Platte im Kopf habe. Es kann sein, wenn ich einkaufen gehe, dass meine Platte anschlägt. Ich brauche den Ausweis, um zu bestätigen, dass ich Metall im Körper habe.


Alarm, Alarm!

Es ist mir schon mal passiert, dass ich damit einen Alarm ausgelöst habe. Ich wäre am liebsten weggelaufen, aber ich war gar nicht in der Lage, es war mir so peinlich! Ich wurde sofort rot im Gesicht, als der Detektiv gekommen ist, wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte. Er hat gesagt, er muss die Polizei rufen. Wegen Verdacht auf Diebstahl. Ich hatte Angst! Schnell rief ich meine Betreuer an und die holten mich da raus. Seit diesem Vorfall nehme ich immer meinen Ausweis mit. Was ich damit sagen möchte: Es braucht wirklich niemandem peinlich sein, wenn so etwas passiert!


Text und Foto: Denise Luttenberger


Denise Luttenberger

Hallo, mein Name ist Denise Katarina Luttenberger. Ich bin 26 Jahre alt. Ich wohne in Köflach in einer WG der Lebenshilfe. Ich arbeite in der Medienwerkstatt in Lieboch. Ich bin sehr lustig und lebensfroh, aber auch sehr lernfähig. Meine Hobbys sind: reiten, schwimmen, lange Spaziergänge, Freunde treffen, malen und neue Texte schreiben.

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