Ob ich auf Hilfe angewiesen bin, kommt darauf an, in welcher Situation ich bin.
Wo ich am meisten Hilfe brauche, ist bei Gerichtsterminen. Sonst brauche ich nie irgendwo Hilfe. Ich bin ein selbstständiger Mensch. Ich gehe selbständig einkaufen, gehe selbstständig zum Arzt, rufe selbstständig an und mache Termine aus. Das einzige Hilfsmittel, das ich brauche, ist meine Brille. Ich brauche sie zum Lesen und zum Schreiben, ich trage sie jeden Tag, außer in der Nacht, da tue ich sie runter.
Ich habe keinen AssistentInnen und keine FreizeitassistentInnen, aber ich habe einen Erwachsenenvertreter. Er kümmert sich um das Finanzielle. Zum Beispiel schaut er, dass meine Handyrechnung bezahlt ist oder dass ich genug Taschengeld auf meinem Konto habe und den Monat überstehe.
Momentan würde ich sagen, dass ich keine Wohnassistenz brauche. Aber wenn es soweit ist, und ich dann eine eigene Wohnung habe, dann würde ich mir jemanden holen.
Meine Familie unterstützt mich dadurch, indem sie für mich da ist. Sie unterstützt mich auch, wenn ich gerade Probleme habe. Mit meiner Familie kann ich über alles reden.
Wenn ich im Rollstuhl wäre, würde ich ohne Hilfe aufgeschmissen sein. Ich könnte niemals alleine duschen gehen oder nicht alleine mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. In meinem Leben brauche ich nur zwei Ärzte: den Frauenarzt und meinen Hausarzt.
Emotionale Unterstützung bedeutet für mich, einfach für jemanden da zu sein, wenn es jemandem schlecht geht. Zum Beispiel für jemanden, bei dem gerade jemand gestorben ist. Ich bin immer für die anderen da. Ich helfe den Leuten auch gerne, wenn sie im Alltag Schwierigkeiten haben. Ich helfe meinen ArbeitskollegInnen, zum Beispiel beim Essen. Oder ich unterstütze sie beim Einkaufen.
Text: Jacqueline Kaspar