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Inklusion in den Medien

In Österreich leben circa 1,3 Millionen Menschen mit Behinderungen, sagt Statistik Austria. Das sind rund 18 Prozent der Bevölkerung. In den Medien kommen sie fast nicht vor.


Es ist wichtig, dass Menschen mit Behinderung die Möglichkeit haben, zu erzählen. Erstens wird dadurch gezeigt, dass auch sie schreiben und organisieren können. Dadurch sollen die Vorurteile abgebaut werden, dass Menschen mit Behinderungen keine Fähigkeiten besitzen. Und zweitens weisen so Menschen mit Behinderung auf Themen hin, die sie interessieren, die ihnen wichtig sind und die sie beschäftigen.


Viele Medien sind nicht barrierefrei

Inklusiver Journalismus bedeutet für mich, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Medien gestalten. Es heißt auch, dass die Medien barrierefrei werden. Zum Beispiel durch Berichte in leichter Sprache. Das sollte alle Medien betreffen – Nachrichten im Fernsehen, Artikel im Internet oder Radio-Sendungen. Aber leider sind noch immer viel zu wenige Medien barrierefrei. Meistens werden sie in schwerer Sprache präsentiert. Es gibt aber schon leichte Fortschritte in der Barrierefreiheit: zum Beispiel die Länder-Radios von ORF. Hier werden einmal in der Woche Nachrichten in leichter Sprache präsentiert.


Wir brauchen verständliche Informationen

Wir brauchen barrierefreie Informationen, weil es Menschen gibt, die schwere Sprache nicht verstehen. Wie zum Beispiel Menschen mit Behinderungen, Ältere, Kinder und Menschen mit einer anderen Muttersprache. Sie kommen sonst nicht an wichtige Informationen. Alle Menschen haben aber das Recht, wichtige Informationen zu erhalten. Das hat die Corona-Zeit gezeigt: Besonders in der Corona-Zeit ist man auf die politischen Informationen angewiesen. Zum Beispiel auf die Information, wann Lockdown ist.


Leichte Sprache bringt allen etwas

Ich habe einen Lehrgang zu leichter Sprache gemacht. Dort habe ich gelernt, was bei leichter Sprache alles wichtig ist: zum Beispiel einfache Wörter statt Fremdwörter zu verwenden. Man soll auch nicht zu viele Wörter in einem Satz verwenden. Und man soll Bilder verwenden. Dadurch wird der Text verständlicher. Durch leichte Sprache werden wichtige Informationen für alle zugänglicher. Menschen mit Behinderung, aber auch ältere Menschen und Menschen mit einer anderen Muttersprache können sich dann besser in die Gesellschaft einbringen. Vorurteile werden dadurch leichter abgebaut.


In die Mitte der Gesellschaft

Ich arbeite im inklusiven Redaktions-Team des mit mir Magazins. Hier erzählen Menschen mit Behinderung aus ihrem Leben. Wir besprechen uns regelmäßig in Redaktionskonferenzen. Im Team entscheiden wir, welche Texte veröffentlicht werden. Mir macht die Arbeit beim mit mir Magazin viel Spaß, weil ich dort Berichte über Themen schreiben kann, die mich wirklich interessieren. Mir gefällt, dass ich das Magazin mitgestalten kann. Ich finde es wichtig, dass es das mit mir Magazin gibt. Es bietet vor allem Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, mehr in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Denn in den meisten Medien sind Menschen mit Behinderung nicht sichtbar.


Text: Daniel Gamweger

Foto: Harry Schiffer

Anmerkung: Dieser Text ist auch im GrazIN Magazin erschienen.


Daniel Gamweger

Daniel Gamweger ist Selbstvertreter und kommt aus Judenburg/Steiermark. Er ist nicht nur technik-begeistert, sondern kommt auch viel herum: Er nutzt regelmäßig die öffentlichen Verkehrsmittel.

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