In einem romantischen Dorf wohnt Bea, die Tochter eines Hutmachers. Jedes Jahr zum Kirtag geht sie zum Lilienfeld, um schöne Blumen für ihr Kleid zu sammeln. In diesem Jahr steht ein röhrender Drache mitten im Feld.
“Heuer will ich mein Kleid nicht mit Lilien verschönern”, seufzt Bea.
Ihr Vater weiß, dass sie Angst hat vor dem Drachen.
Er lehrt sie einen Zauberspruch: “Wahrheit, Klarheit, Savabereit!”
Nachdem sie das Haus verlassen hat, probiert sie ihn aus.
Vom Himmel ertönt eine Stimme: “Gehe am Drachen vorbei, hinter dem Feld am Waldesrand wirst du die Antwort sehen.”
Bea hat Angst vor dem Drachen. Er sieht gefährlich aus. Sie spricht nochmal den Zauberspruch: ”Wahrheit, Klarheit, Savabereit!”
Nun spricht der Drache mit Menschenworten. Er sagt, er habe großen Hunger. Der Hexer, sein Herr, hat ihm schon tagelang nichts mehr zu essen gegeben.
Bea sagt: ”Das kann ich verstehen, aber bitte iss mich nicht.”
“Aber ich esse doch keine Menschen”, entgegnet der Drache, “ich esse gerne Toaster, Scheibtruhen, Holzscheite.”
Der Drache lässt Bea vorbei.
Hinter dem Feld am Waldesrand steht ein Häuschen. Ein Hexer hat sich dort eingenistet. Er hat so viel Krimskrams, den der Drache essen könnte. Aber er will nicht, dass die Dorfbewohner in seine Nähe kommen, weil er schon schlechte Erfahrungen mit der Gesellschaft gemacht hat. Durch seine Zaubersprüche kann er jeden Versuch verhindern, an den Krimskrams zu kommen.
Aufgeregt läuft Bea zu ihrem Vater: “Papa, Papa, der Drache gehört einem Magier und er ist hungrig, weil dieser sein Haustier nicht füttert.”
Beas Vater erinnert sich an ihn. Der Hexer ließ sich früher seinen Hut bei ihm machen. Da er sich unsicher war, ob der Mann fromme Absichten hatte, hatte er beim Machen des Hutes auch einen Gegenzauber angewandt. Er gibt seiner Tochter ein Schwert mit. Wenn sie den Zauberhut mit einem Schwert zerteilt, dann verliert sich der Zauber des Hexers.
Der Drache hilft Bea dabei. Er lenkt den Hexer ab, während Bea zuschlägt. Als dem Magier seine Zauberkräfte verlassen, entschuldigt er sich. Bea, ihr Vater und der Drache sind sich einig, dass der Magier eine zweite Chance verdient hat.
Weil sich Bea vor der Angst nicht versteckt hat, sondern Lösungen annahm, hat sie herausgefunden, dass der Drache und der Hexer gar nicht so böse sind und sie konnte das Problem beseitigen. Nun kann sie wie gewohnt mit ihrem Lilienkleid auftreten und hat zwei neue Freunde gefunden.
Text: Toni Tatzber