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Wiedersehen mit meiner leiblichen Mama

Ich habe meine Mama wieder und es ist ein schönes Gefühl.

Ich erzähle es euch, wie es dazu kam. Ich hatte im Fernseher die Sendung „Vermisst: Auf der Suche nach vermissten Angehörigen“ geschaut, da wurde es mir auf einmal so komisch im Bauch. Mein Freund fragte: „Was los ist?“ Ich konnte keine Antwort sagen.
Dann war ich alleine und musste gleich an meine Mama denken. Am nächsten Tag sprach ich mit Freunden darüber. Sie sagten: „Versuche sie zu finden.“

Ich wusste nur, dass sie in Wien ist und mehr nicht.

Ich schaute mich im Internet um, aber ich fand sie nicht. Ich fand schon welche mit demselben Namen und Foto, aber das war sie nicht. Nach zwei Tagen bin ich mit meiner Wohnassistentin zum Meldeamt und sprach darüber. Dort bekam ich dann die Adresse. Ich sprach mit meiner Wohnassistentin, was ich schreiben soll. Sie sagte: „Versuch es einfach, wird nicht so schlimm werden.“ Ich fing dann an zu schreiben und warf den Zettel wieder weg, weil ich nicht wusste, wie ich anfangen sollte. War echt schlimm, aber dann sagte ich zu mir selbst: „Tu es.“

Ich fing an zu schreiben und konnte fast nicht mehr aufhören zum Schreiben. Schrieb ihr auch meine Daten, dann war ich fertig und erleichtert. Ich ging zum Postkasten und warf mit zitternden Händen den Brief hinein.

Ich wusste erst nicht, was sich sagen soll.
Nach 2 Minuten sagte ich: „Aha.“

Roman Flassig beim ersten Gespräch mit seiner Mama


Aber dann, 2 Tage später ist es passiert. Es war Dienstag, der 5.1.2016. Ich habe gerade gelesen, da läutete mein Handy. Ich habe diese Nummer nicht gekannt. Ich fragte, wer dran ist. Sie sagt: „Hallo Roman, ich bin es, deine Mutti.“ Ich dachte erst, meine Pflegemutter. Ich fragte: Welche? Sie sagte: „Deine Mama aus Wien.“

Ich wusste erst nicht, was sich sagen soll. Nach 2 Minuten sagte ich: „Aha.“

Dann ging es los. Wir sprachen lang und stellten einander viele Fragen. Sie sagte dann: „Luis, den wirst du auch kennenlernen. Er geht morgen zum Media Markt und holt eine Kamera, dass wir uns bei Skype sehen.“ Wir verabschieden uns. Nach 2 Tagen rief sie über Skype an. Wir waren echt überrascht, als wir uns sahen. Haben sehr lange gesprochen, und das jeden Tag. Wir sagten, dass es schön wäre, uns mal zutreffen. Wir sagten, dass es schwer sein wird, aber es geht sicher mal. Wir skypen jeden Tag und das sehr lange. Wir konnten es nicht glauben, uns wieder gefunden zu haben. Ich erzählte meiner Freundin, Freunde, Familie, Wohnassistenz über meine Mama. Alle freuten sich mit mir mit.

Dann hörte ich, dass wir von der Lebenshilfe aus ein Fußballturnier hätten in Wien am Freitag, dem 19.5.2016. Ich erzählte es dann meiner Mama und meinte, vielleicht können wir uns dort treffen.

Als wir zum Turnier fuhren, war ich sehr nervös. Als ich ankam, rief ich sie an und fragte, wo wir übernachten würden. Sie sagte, sie kommt dort hin. Ich konnte es kaum erwarten. Beim Abendessen rief sie mich an und sagte, sie sei schon da.

Ich ging dann los. Wie ich sie von Weitem sah, war mir echt komisch. Da sahen wir uns und schauten uns an, konnten es nicht glauben, dass wir uns haben. Wir umarmten, küssten uns und haben uns sehr gedrückt. Wir weinten sehr voller Freunde. Wir waren genau 33 Jahre getrennt.

Roman Flassig Arm in Arm mit seiner leiblichen Mama abends in einem Gastgarten
Ich (Roman) mit meiner Bauchmama (Anna Flassig)

Jetzt haben wir alles ausgesprochen und jetzt passt alles. War schon oft bei ihr und sie bei mir. Wir beide genießen JEDE SEKUNDE, wenn wir zusammen sind. Bei uns ist es so, als ob wir nie getrennt waren. Wir schreiben uns oft Briefe, ich bekomme auch oft Pakete von ihr.

Es ist echt ein SCHÖNES VERTRAUTES GEFÜHL, wieder meiner leiblichen Mama nahe zu sein. Wir haben beschlossen, dass ich ihr BUA bin und sie bleibt meine BAUCHMAMA. Wir VERSPRACHEN UNS, dass wir uns nie mehr TRENNEN.

Aber auch mit meiner Pflegemama bin ich nach wie vor eng verbunden. Ich hab ja das Glück, gleich zwei Mamas zu haben.


Text: Roman Flassig

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2 Gedanken zu „Wiedersehen mit meiner leiblichen Mama“

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