Schon seit vielen Jahren arbeite ich in der Lebenshilfe Hartberg.
Ich habe hier eine wichtige Aufgabe in der Keramik-Werkstatt.
Für das Anrühren von Flüssigton bin ich zuständig.
Und auch für das eigentliche Gießen mit dem Flüssigton bin ich eingeteilt.
So habe ich einen tollen Titel bekommen von meinem Begleiter: „Gießmeister“.
Und dieser Titel gefällt mir sehr gut.
Aber einmal in der Woche arbeite ich auch auswärts.
Da bin ich mit einigen Kollegen bei der Großtischlerei Faustmann bei der Hartberger Autobahn-Auffahrt.
Dort bin ich einige Stunden lang fürs Trennen des Montage-Mülls zuständig.
Ich weiß genau, dass die Papierabfälle in den Papiercontainer gehören.
Plastikabfälle kommen in den großen Container für Plastik.
Styropor-Abfälle werden von uns zerkleinert und mit einer eigenen Maschine geschreddert.
Holzabfälle werden sogar zu Hackschnitzeln zerkleinert.
Am liebsten sind mir persönlich aber die Schrauben und Nägel, welche bei dem ganzen Montage-Müll in großer Zahl zu finden sind.
Ich sammle sie ein und freue mich bei jedem einzelnen Stück.
Zuletzt nehme ich sie dann mit nach Hause.
Dort freut sich meine Mama darüber, dass ich sie so genau trennen und sortieren kann.
Manchmal hilft mir auch sogar mein Papa beim Sortieren und Auseinanderhalten der verschiedenen Schrauben.
Meine KollegInnen fragen sich immer, was ich mit diesen vielen Schrauben tu.
Die Antwort ist ganz einfach: Ich sammle sie und ordne sie daheim dort ein, wo wir eben die Schrauben lagern.
Mein Papa kann sie ja auch brauchen.
Ebenfalls kann sie mein Onkel Walter für seine Basteleien verwenden.
Und ich selber freue mich einfach, dass ich diese Schrauben aufheben und anschauen kann.
Die eine oder andere Schraube habe ich sogar schon in ein Holzbrett eingeschraubt.
Das war gar nicht so einfach.
Aber mit beiden Händen am Schraubenzieher habe ich sie dann doch noch ganz versenken können.
Und jedes Mal wieder freue ich mich, wenn wir mit der Lebenshilfe zum Faustmann fahren.
Dann weiß ich nämlich, dass ich wieder die Schrauben suchen und sammeln werde.
Jedes Mal neu ist das ein Erlebnis.
Text und Fotos: Rene Glößl