Freiheit heißt, eine eigene Meinung haben zu dürfen. Ich denke viel über andere Kulturen, zum Beispiel über Indianer nach. Die leben im Traum und in der Wirklichkeit. Die Tänze und die Kraft der Natur macht sie frei. Das interessiert mich sehr. Ich glaube, die fühlen sich nach solchen Ritualen so frei, wie man sich das gar nicht vorstellen kann. Das möchte ich auch einmal erleben.
Corona macht sehr unfrei. Dass ich nicht raus kann, macht mich sehr traurig. Ich möchte in die Kirche gehen. Das Impfthema macht mir große Angst. Der Mund-Nasen-Schutz stört mich nicht. Im Gegenteil, so fühle ich mich sicher.
“Ich bin froh, dass ich so frei bin, wie ich bin”, erzählt Marion Hann.
Grenzenlose Freiheit wäre schön, aber davon habe ich Angst. Angst, dass mir was passiert, zum Beispiel wenn ich was angreife. Angst ist ein guter Begleiter, sonst wäre mir schon viel passiert. Weihnachtskerzen anzünden, macht Angst – eine Alternative sind Elektro-Lichter.
Viele Menschen helfen mir im Alltag: Mit Freiwilligen, PraktikantInnen oder BegleiterInnen kann ich in die Stadt gehen oder einkaufen gehen. Das ist toll. Aber oft habe ich Schmerzen im Knie, dann kann ich nicht weggehen und bin überhaupt nicht mehr frei.
Aber im Großen und Ganzen: Ich bin froh, dass ich so frei bin, wie ich bin. Mehr kann ich in meinem Alter nicht mehr. Manchmal möchte ich mehr tun und kann nicht, manchmal passt es, wie es ist.
Text: Marion Hann
Unterstützt von: Eva Tscherning