Schlimme Erlebnisse können uns lange begleiten. Die Erinnerung daran kann immer wieder auch zu Stimmungs-Schwankungen führen. Vor allem, wenn man Gewalterfahrungen gemacht hat.
Ich schreibe diesen Artikel, weil ich als Frau mit Lernschwierigkeiten anderen Frauen mit Lernschwierigkeiten Mut machen möchte. Ich habe selber Gewalterfahrungen gemacht. Schon als Kind war ich davon betroffen. Die Folgen begleiten mich bis heute. Man nennt das auch Trauma.
Im Buch „Kraft-Rucksack“ Für Frauen mit Gewalterfahrungen vom Verein Ninlil gibt es eine Erklärung dazu.
Das Buch “Kraft-Rucksack” kann man hier kostenlos herunterladen.
Das Buch wurde vom Verein Ninlil und vom Verein Leichter Lesen gemacht.
Trauma bedeutet: Es gibt schlechte Erlebnisse. Zum Beispiel, wenn ich geschlagen werde. Das kann Monate oder viele Jahre zurückliegen.
„Ein Trauma ist ein Erlebnis, das Menschen eigentlich nicht ertragen können. Körper und Seele merken sich diese Ereignisse. Deshalb kann es einer Person auch Jahre später schlecht gehen.“
(Zitat Kraft-Rucksack, Seite 12)
Deshalb sammle ich hier alles, was aus meiner Sicht hilfreich sein kann, wenn man Gewalterfahrungen gemacht hat. Mir ist es wichtig, meine Stimmungs-Schwankungen in den Griff zu kriegen.
Aus meiner Sicht ist Folgendes wichtig:
Es ist wichtig, dass man sich in diesen Situationen traut, zu sagen, wie es einen wirklich geht. Man kann zum Beispiel mit jemand reden, dem man vertraut. Zum Beispiel mit einer Betreuerin aus der Arbeit oder aus dem Wohnbereich.
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass es nicht gut ist, zulange zu warten, bis ich darüber rede, wie es mir geht. Mir wird dann alles plötzlich zu viel und ich will nicht mehr darüber sprechen. Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, ziehe ich mich gerne in mein Zimmer zurück und atme durch. Mir ist das sehr wichtig. Dann bin ich wieder ruhiger und kann über die Situation nachdenken. Ich tue mir dann auch leichter, über die Situation zu reden. Und kann dann besser sagen, warum ich mich so gefühlt habe.
Im Buch „Kraft-Rucksack“ stehen gute Tipps drinnen, was man machen kann, wenn es einem nicht gut geht.
Ich möchte euch ein paar Ideen mitgeben, was in solchen Situationen gut tun kann.
Zum Beispiel:
- Es gibt Gummis, die extra dafür gemacht sind, damit ihr Spannungen damit abbauen könnt.
- Mir hilft zum Beispiel Musik hören oder malen am Tablet.
- Man kann auch versuchen, die Anspannung in dem Polster schreien
- Wenn es mir besonders schlecht geht, hilft es mir, wenn mich jemand umarmt.
- Mir hilft es auch, mich abzulenken. Dann räume ich das Zimmer oder die Küche auf.
- Es kann auch helfen, sich an einen guten Moment zu erinnern und zu spüren, wie es mir dabei ergangen ist.
Text: Selina Simsek