Ich: Wann bist du verzweifelt?
Auch ich: Wenn mir kein Gedicht einfällt und ich den Druck spüre, dass es fertig sein sollte, und wenn ich malen möchte, aber ich nicht kann, weil der Schweinehund da ist.
Ich: Dann wirst du nie ein Dichter werden, da es immer einen Druck gibt!
Auch ich: Das ist mir bewusst. Deswegen bin ich ein Mensch, der alles gerne machen möchte, vor allem lernen. Deswegen bin ich von Beruf kein Maler oder Dichter. Und ich denke, das ist in fast jeder Branche so, dass wir Druck haben. Aber ich gewöhne mich.
Ich: Was wäre dein Wunsch?
Auch ich: Musiker, vor allem Sänger zu sein.
Ich: Woran scheitert es?
Auch ich: An gewissen Connections und an Ausstrahlung.
Ich: Hast du schon alles probiert im Bereich Musik?
Auch ich: Ja, so manches.
Ich: Woran scheitert es wieder?
Auch ich: Es scheitert, dass mich keiner nimmt, und von außen die heile Welt vorgegaukelt wird.
Ich: Kennst du eine Musikerin oder einen Musiker persönlich?
Auch ich: Ja, wir sind seit Kurzem befreundet, und kennen tu ich sie seit etwa einem Jahr.
Ich: Ist sie bekannt?
Auch ich: Sie wird bekannt. Sie hat ihre erste Single aufgenommen.
Ich: Du strahlst, wenn du von ihr erzählst.
Auch ich: Ja, weil sie menschlich sehr nett ist und einfühlsam sein kann, wenn es einem gut oder schlecht geht.
Ich: Das klingt ja spannend, weil die meisten sind beschäftigt mit der Karriere.
Auch ich: Da gebe ich dir recht. Freundschaft ist sehr wichtig, und sofern sie Zeit hat, treffen wir uns.
Ich: Sehr schön!
Auch ich: Ja, finde ich auch, solang es ehrlich ist.
Ich: Wenn du einsam oder traurig bist, was tust du dagegen?
Auch ich: Musikhören und Gitarre spielen.
Ich: Was ist für dich Zweifel?
Auch ich: Wenn man was möchte, aber es nicht kann, da mein Schweinehund es nicht zulässt.
Ich: Bleiben wir beim Schweinehund: Wie würdest du in wegbekommen, damit du wieder Mut hast?
Auch ich: Das klingt fast wie eine therapeutische Frage.
Ich: Ist mir bewusst, aber ich frage deswegen, weil es die LeserInnen vielleicht interessieren könnte.
Auch ich: Verstehe. Also zu versuchen, es trotzdem durchzusetzen oder das tun, was dir gefällt, außerhalb deines gewohnten Bereiches. Dann hast du wieder mehr Mut, etwas zu machen, was du immer tun wolltest.
Ich: Verzweifelt ist man auch, wenn man wenig Freunde hat oder keine passende Partnerin oder passenden Partner findet. Musstest du solche Erfahrungen sammeln und möchtest du darüber reden?
Auch ich: Gerne. Ja, ich musste Erfahrungen sammeln und habe wenig Freunde, da die meisten abhängig sind von den Eltern, so wie ich. Oder viel zu tun haben, und nicht die Interessen ansprechen. Und das Ähnliche ist auch bei Beziehungen, weil meine Erfahrung zeigt, dass viele nicht wissen, was sie wollen, und Angst dahintersteckt.
Ich: Um zum Abschluss zu kommen, was würdest du raten, damit die Leute nicht verzweifelt sind, zwecks Freundschaft und Beziehung?
Auch ich: Naja, nicht aufgeben und sich nicht so schnell verlieben so wie ich, sondern mal antasten und alles nach dem Bauchgefühl machen.
Ich: Herzlichen Dank und bleib so stark, wie du bist. Und nicht vergessen: Sich lieben ist immer gut! Möchtest du noch was dazu was sagen?
Auch ich: Hat mich ebenfalls gefreut. Nee, möchte ich nicht mehr.
Text: Florian Haider und Florian Haider