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Interview: Grenzen überwinden

Viele kennen das: Man sollte Dinge tun, die man eigentlich nicht will, aber es muss sein. Und es braucht Überwindung. Das Gespräch mit Jacqueline Kaspar führte Florian Haider aus der Medienwerkstatt Lieboch.


Wobei fällt es dir schwer, dich zu überwinden?

Jacqueline: Spazieren zu gehen.

Das heißt, du musst dich richtig überwinden?

Jacqueline: Auf deutsch gesagt, ich muss mir in den Hintern treten.

Wenn du dich zu einer Sache, zum Beispiel dem Spazierengehen, überwunden hast, wie geht es dir nachher, wie fühlst dich dann?

Jacqueline: Dann würde ich sagen, es geht mir besser. Die frische Luft hat mir gut getan. Meistens, wenn ich daheim bin, gehe ich spazieren und höre nebenbei Musik.

Wie lange gehst du dann?

Jacqueline: Vielleicht eine halbe Stunde.

Dann fühlst du dich wie eine Feder, so leicht, dass du am liebsten schweben möchtest?

Jacqueline: Nein.

In welcher Jahreszeit kannst du dich eher überwinden, im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter?

Jacqueline: Ich glaube eher im Sommer.

Warum?

Jacqueline: Weil‘s gerade so schön ist, und ich sage zu mir: Jacqui, geh jetzt aussi, du liegst die ganze Zeit im Bett! Wobei jetzt wieder die Gasthäuser offen haben …

Was hast du für ein Gefühl gehabt, als sie wieder geöffnet haben?

Jacqueline: Ein sehr gutes, weil das Cappa hat fast ein halbes Jahr nicht offen gehabt.

Was ist das Cappa?

Jacqueline: Da Cappa ist eine Café-Bar in Köflach.

Wenn du traurig bist oder ein Tief hast, wie kannst du das dann überwinden? Mit Musik?

Jacqueline: Ja.

Mit Klaviermusik?

Jacqueline: Ja, mit Klaviermusik und mit einem traurigen Rap. Wenn ich nicht weinen kann, fällt es mir danach viel leichter.

Danke für‘s Interview, Jacqueline.

Das Bild “Abgrenzung” kommt von Künstler Konrad Wartbichler und ist seine Interpretation des Themas “Über die Grenzen”.


Interview-Fragen: Florian Haider

Interview-Antworten: Jacqueline Kaspar

Illustration: Konrad Wartbichler


Florian Haider

Ich lebe in Graz Umgebung. Meine künstlerische Ader habe ich von meiner Familie geerbt, vor allem in der Malerei und teilweise in der Musik. Seit 2017 bin ich in der Medienwerkstatt Lieboch der Lebenshilfe tätig. Ich möchte mich aber im Künstlerischen als auch im Weben weiterentwickeln. In einem fünfjährigen Prozess habe ich mein Schreiben verbessert. Indem ich laut rede entstehen Texte, die ich dann aufschreibe. Aber richtig zufrieden bin ich eigentlich nie damit.

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