Willi Riedner aus Liezen interessiert sich für die Film- und Musikgeschichte von früher und heute. Für das mit mir Magazin schreibt er Film- und Serien-Kritiken. Diesmal geht es um eine Folge der deutschen Serie „Polizeiruf 110“.
Polizeiruf 110: „Frau Schrödingers Katze”:
ein absolut böses Genre-Meisterwerk aus Bayern
Humor: Schwarz wie die Nacht.
Schauspieler: Brilliant.
Story: Völlig Irre.
Regie: Oliver Dienhoff (auch das Drehbuch) im Auftrag von ARD und BR (Bayrischer Rundfunk)
Deutschland 2021
So verrückt! Eine Art bayrischer Tarantino
Die Schauspielerin Verena Altenberger ist gerade als Buhlschaft in „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen zu sehen. Sie spielt in der Serie die Münchner Kommissarin Eyckhoff. Zu ihr kommt eines Tages die alte, gebrechliche Frau Schrödinger aufs Revier. Der coole Co-Kommissar Althoff nimmt zunächst die Personalien bereitwillig auf, bis er erfährt, dass die vermisste Person ,,Pandora“ gar kein Mensch, sondern eine orangefarbene Katze ist.
Aber der Kommissarin tut die alte Oma leid und so hängt sie Fotos der hübschen Katz in der Stadt auf.
So – und jetzt wird aus der schrägen Groteske doch noch ein richtiger Krimi. Denn jetzt kommen Frau Schrödingers Haushälterin und ihr Mann ins Spiel. Zwei Zyniker, geldgierig, schmierig und in ihrem schrägen Verhalten fast schon sympathisch.
Die beiden ermorden die Finderin der Katze und kassieren selbst den Finderlohn. Und die beiden warten mal mehr, mal weniger geduldig auf den Tod von Frau Schrödinger.
Dann muss auch noch der geldgierige Anwalt dran glauben und ein Einbrecher. Am Ende werden die Übeltäter gefasst und die hübsche Katz findet auch wieder heim. Allerdings ist die nun wahrscheinlich schwanger.
Die skurrile Frau Schrödinger erinnerte fast schon an die legendäre Frau Gmeinwieser (Rosl Mayr) aus der Serie ,,Polizeiinspektion 1“, nur nicht so quengelig und lästig.
Text: Willi Riedner
Fotos: BR/Geißendörfer Pictures/Hendrik Heiden