Kevin Neubauer, Denise Luttenberger, Florian Haider und Lukas Mörth aus der Medienwerkstatt Lieboch diskutierten über die Themen Familie und Partnerschaft.
Was hält eine Familie zusammen?
Lukas: Wenn der Vater und die Mutter sich gut vertragen und es Liebe zwischen den Eltern und zwischen den Kindern gibt. Wenn es eine gute Rederei gibt, also eine gute Redemethode.
Florian: Höflichkeit wäre nicht schlecht. Und dass die Eltern den eigenen Partner oder die Partnerin so akzeptieren, wie er ist. Bei den Eltern oder Schwiegereltern zu wohnen, wäre nicht gut.
Kevin: Eine Familie ist dann glücklich, wenn es keine Reibereien gibt. Man sollte es ausreden, wenn es Probleme gibt. Ausreden und nicht schlucken. Und nicht beleidigt herumgehen.
Wie steht ihr zum Thema Kinder? Möchtet ihr welche?
Lukas: Einerseits ja, andererseits nein, weil ich vielleicht nicht imstande bin, auf Kinder zu achten. Eine Partnerschaft aber schon.
Denise: Später ja, jetzt noch nicht.
Kevin: Wenn ich eine Freundin hätte und sie will Kinder, dann würde ich es grundsätzlich einmal langsam angehen.
Florian: Ich persönlich möchte keine Kinder. Ich will nicht, dass uns das Kind abgenommen wird.
Warum sollte euch das Kind abgenommen werden?
Florian: Naja, vielleicht weil es heißt, wir sind unfähig, das Kind zu erziehen. Und das Kind soll es ja gut haben daheim und es soll sich wohlfühlen. Wenn es passiert, dann kann man eh nichts machen. Aber dann will ich es auch behalten. Und dann muss man halt schauen. Aber so mutwillig ein Kind, nein!
Was macht eine gute Erziehung aus?
Denise: Das Kind soll mehr draußen sein als drinnen und sich auch mit sich selbst beschäftigen können. Und man soll dem Kind die Liebe geben, die es braucht, und es verstehen. Grenzen setzen, aber dass du für dein Kind immer da bist, egal, was es aufgeführt hat. Und nicht die Wut am Kind auslassen. Und vor allem nicht vor dem Kind streiten.
Wie fühlt sich das denn als Kind in solch einer Situation an?
Denise: Da weiß man gar nicht, zu wem man gehen soll, zu Mama oder Papa. Und dann kommt einem vor, sie würden sich wegen dir streiten. Dann hast ein schlechtes Gewissen.
Mit dem Partner, der Partnerin zusammenwohnen: Was kann schön, was kann schwierig sein?
Kevin: Zusammenwohnen ist schon toll, aber man muss auch die Räumlichkeiten bedenken: ob man genug Platz hat und dass man nicht zu eng zusammengepfercht ist. Sonst kann es auch zu Streitigkeiten kommen.
Florian: Ich habe vor, öfter zu meiner Freundin zu fahren, um einfach einmal zu testen, wie das ist, also am Wochenende. Erst dann kann man vom Zusammenziehen reden.
Was muss sein, dass es dann klappt?
Lukas: Die Wahrheit sagen, die Wahrheit verstehen, die Wahrheit vertragen. Ohne das geht’s gar nicht. Und die Liebe ist das Wichtigste von allem und das Vertrauen zum anderen.
Florian: Was mir wichtig ist: Meine Partnerin darf mich nicht pflegen! Da könnte ich gleich alleine und mit einer Pflegerin leben. Dafür ist die Familienentlastung da.
Was, wenn jetzt deine Partnerin pflegebedürftig wäre: Würdest du sie dann pflegen?
Florian: Nein, auch nicht. Ich möchte meine Partnerschaft genießen und ich möchte kein Pfleger sein. Nur wenn es nicht anders geht, mache ich es halt. Und das ist dann wahrscheinlich umgekehrt auch so. Denn sonst gibt es eine Distanz, dann mag man den Körper vielleicht nicht mehr so genießen. Das ist die größte Angst, die ich habe.
Was darf gar nicht sein in einer Beziehung?
Kevin: Also, wenn ich draufkäme, dass hinter meinem Rücken jemand anderes wäre – na habe die Ehre! Da tät ich die Krise kriegen.
Florian: Betrug, Gewalt.
Lukas: Lügerei.
Ist es leicht, den passenden Partner, die passende Partnerin zu finden?
Kevin: Es ist sehr schwer. Bis du den passenden Menschen findest, der dich so akzeptiert, wie du bist, wirst alt und grau.
Florian: Eine richtige Partnerin ist für mich, wenn man ähnliche Interessen hat, wenn man gerne gemeinsam etwas unternimmt, gemeinsam kuschelt, wenn das harmoniert, wenn man den anderen so akzeptiert, wie er ist. Die richtige Person zu finden, ist wie eine Lotterie.
Text: Kevin Neubauer, Denise Luttenberger, Florian Haider und Lukas Mörth